Einzelprojekte

Agonale Gemeinschaften. Konstitutionen des Kollektivs in Pressetexten und Regiebüchern des Hamburger Theaters 1765-1806

"Das Projekt untersucht am Beispiel historischer Pressetexte und Regiebücher der Hamburger Bühne, welche spezifischen Formen agonaler Gemeinschaftskonstitution das Theater des späten 18. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Den beiden Quellengruppen entsprechend gliedert sich das Projekt in zwei Bereiche. Der erste erforscht anhand zentraler Ereignisse der Jahre 1765 bis 1806 die Strukturen der Konfliktaustragung im öffentlichen Raum des Theaters. Analysiert wird die Vielfalt der in der Hamburger Theaterpublizistik vertretenen Konzepte von Gemeinschaft und das daraus resultierende Konkurrenzverhältnis zwischen den Medien ebenso wie die Konflikte zwischen Presse, Publikum, Schauspielern und Direktion. In den Fokus rücken dabei die kommunikativen Strategien, die der Theaterjournalismus zur Durchsetzung seiner Positionen verfolgt und die wiederum zur Eskalation und Deeskalation öffentlicher Auseinandersetzungen beitragen. Der zweite Bereich widmet sich mit den Regiebüchern des 18. Jahrhunderts einer bislang kaum erforschten Textsorte. Das Projekt verortet sie im kollektiven Produktions- und Rezeptionsprozess des Theaters. Anhand einer gattungsübergreifenden Auswahl repräsentativer Werke der Hamburger Theatersammlung will es untersuchen, wie Zeichenordnung und Kommunikationsstruktur der Regiebücher die Konkurrenz fiktionaler, medialer und diskursiver Formen theatraler Gemeinschaftsbildung sichtbar machen. Beide Bereiche sollen abschließend in übergreifender Perspektive in Beziehung gesetzt werden: Welche Divergenzen und Konvergenzen gibt es zwischen öffentlichen und ästhetischen Konstitutionen agonaler Theatergemeinschaften? Daraus erhofft sich das Projekt neue Aufschlüsse über die politische Ästhetik des Theaters in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Projekt ist am Institut für Germanistik der Universität Hamburg angesiedelt. Die Laufzeit beträgt drei Jahre."

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Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters, bearbeitet

Schlagworte

Agonalität, Hamburger Theater

Kontakte

Martin Schneider

Institution

Universität Hamburg (UH)
Fakultät für Geisteswissenschaften
Institut für Germanistik
Deutschland