Einzelprojekte

Die historisch-kritische Ausgabe der Werke Jean Pauls (1763-1825)

"Jean Paul (1763-1825) ist neben Goethe und Schiller einer der großen Klassiker der deutschen Literatur. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert seit dem 1. Juli 2007 die neue historisch-kritische Ausgabe seiner Werke. Sie beinhaltet fünf umfängliche Hauptwerke des Autors ("Hesperus", "Siebenkäs", "Titan", "Komet" und "Vorschule der Aesthetik"), ergänzt durch zwei kleinere, aber für das Gesamtwerk bedeutungsvolle Texte ("Quintus Fixlein" und das "Leben Fibels"), deren Edition von anderen Drittmittelgebern unterstützt wurde.Die neue Werkausgabe geht über die Edition Eduard Berends aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hinaus. Aufgrund der Verfolgung des Herausgebers als deutscher Jude im Dritten Reich blieb Berends Ausgabe unvollständig; darüber hinaus vertrat sie einen Ansatz, der heute als überholt angesehen wird. Anders als Berend arbeitet die neue Ausgabe "Jean Paul: Werke", textgenetisch orientiert, die bisher nie edierten Erstfassungen sowie die noch unbekannten Nachlaßtexte Jean Pauls auf. Zugleich werden moderne digitale Wege beschritten und der Buchsatz verlagsunabhängig bis zur Belichtungsfähigkeit der Dateien an der Jean-Paul-Arbeitsstelle der Universität Würzburg produziert. Zudem ist die neue Jean-Paul-Werkausgabe als Hybridedition angelegt. D.h. bei Abschluß der Editionsarbeiten liegen die Daten in einer elektronischen Fassung vor, die offen ist für jede Richtung der elektronischen Weiterverarbeitung.Die ebenfalls DFG-geförderte Pilot-Edition der Jean-Paul-Ausgabe zum "Hesperus" liegt seit 2009 vor. Im Anschluß daran erfolgte in einem ersten Schritt die Herausgabe der "Vorschule der Aesthetik" (erschienen 2014) und des "Siebenkäs" (erscheint 2016), in einem zweiten Schritt sollen die Editionen des "Titan" und des "Komet" folgen. Der "Quintus Fixlein" ist 2013 erschienen, das "Leben Fibels" 2015.Der zentralen Bedeutung der handschriftlichen Vorarbeiten für das Werk Jean Pauls folgend, legt die neue Jean-Paul-Ausgabe im Grunde zwei Editionen vor, nach denen der Drucke die der Handschriften. Insgesamt erscheinen so ca. 4000 Klassikermanuskriptseiten in eigenen Bänden.Der Schwerpunkt des Stellenkommentars liegt auf der Textgenese. Es geht um den Zusammenhang, nicht um die kaum je zu leistende enzyklopädische Aufarbeitung der bei Jean Paul unabsehbaren Abfolge erklärungsbedürftiger Wörter. Ziel ist es, anhand ausgewählter Schlüsselstellen das Grundprinzip der Jean Paulschen Textwerkstatt zu zeigen. Dieser genetische Ansatz der Kommentierung macht es erstmals möglich, das Gewebe der publizierten Texte Jean Pauls zu entflechten. So werden bei der Darstellung der Textgenese im Kommentarteil verschiedene, in diesem Kontext bislang meist unbekannte Textzeugen identifiziert und in chronologischer Relation zum Kommentierungsgegenstand präsentiert."

mehr lesen weniger lesen
Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Schlagworte

Jean Paul

Kontakte

Barbara Hunfeld

Institution

Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)
Institut für deutsche Philologie
Deutschland