Dinge in der Literatur des Mittelalters – historische Formen der Ding-Mensch-Relation
Das Netzwerk untersucht materielle Dinge in mittelalterlicher Literatur. Ziel ist eine übergreifende dingtheoretische Modellbildung, die narratologische, medientheoretische und kulturanthropologische Forschungsansätze zu vermitteln sucht. Ausgegangen wird von drei grundsätzlichen Dimensionen der Ding-Mensch-Verhältnisse in poetischen Texten wie auch in Sachtexten des Mittelalters: Zum einen sind Dinge mit Emotionen und mit (auch reziprokem) Begehren verknüpft; weiterhin werden Aussagen über die Perzeption und die kognitive Erfassung von Dingen gemacht, was Aspekte von Ding-Ästhetik und Ding-Semiose einschließt; und schließlich finden durch Dinge und von Dingen ausgehend Kommunikation und Handlung statt, worunter auch Transzendentalkommunikation (Medialität, Präsenz), Gabenlogiken und 'agency' fallen. Im Rahmen dieser drei Arbeitsbereiche (Emotion/Begehren, Perzeption/Kognition, Kommunikation/Handlung) wird zudem nach der Kompatibilität der jüngeren Dingforschung mit bereits etablierten Forschungsdiskursen gefragt.
mehr lesen weniger lesen