Inschriftlichkeit. Reflexionen materialer Textkultur in der Literatur des 12. bis 17. Jahrhunderts
"Im Teilprojekt C05 werden soziokulturelle Praktiken des Umgangs mit schrifttragenden Artefakten erforscht, wie sie in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Erzählungen zu beobachten sind. Im Zentrum stehen narrative fiktionale (›literarische‹) Texte des 12. bis 17. Jahrhunderts, in denen von (fiktiven) Inschriften erzählt wird. Insofern diese Inschriften oft recht fantastisch und symbolträchtig sind (es gibt sehr lange, extrem kostbare, kompliziert hergestellte, magisch erscheinende und verschwindende Inschriften), geht es vor allem auch um die imaginäre Dimension, das heißt um Formen von Schriftlichkeit, die real kaum oder nicht denkbar sind. Solche Vorstellungen und das sich in ihnen artikulierende Wissen um Praktiken und Bedingungen von Schriftlichkeit sind – so eine der Grundannahmen des Teilprojekts – für den Diskurs über mittelalterliche Schriftlichkeit sehr aufschlussreich. Die Rekonstruktion eines solchen »Inschriftlichkeitsdiskurses« gehört zu den zentralen Zielen des Teilprojekts."
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