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  1. Dürrenmatt in Delphi : Korrekturen des Ödipus-Mythos im „Sterben der Pythia“
    Erschienen: 23.03.2011

    Der junge Ödipus, so […] Dürrenmatt […], […] wusste, dass er als Findelkind nach Korinth gekommen war. […] Apollon[s] […] Spruch gläubig annehmend, erfüllte er in heiliger Raserei das Verheißene […]. Durch das Pestorakel […] verstand er endlich den... mehr

     

    Der junge Ödipus, so […] Dürrenmatt […], […] wusste, dass er als Findelkind nach Korinth gekommen war. […] Apollon[s] […] Spruch gläubig annehmend, erfüllte er in heiliger Raserei das Verheißene […]. Durch das Pestorakel […] verstand er endlich den Sinn des verhängten Schicksals […]. Im Triumph führte er den Prozess gegen sich selbst, und im Triumph verstümmelte er sich. […] Dass es sich […] um eine Mythenkorrektur handelt, ist auf den ersten Blick evident. […] Aus der Tragödie des Unwissens wird ein Drama des Wissens. […]Da für das Wirken des Schicksals […] Ödipus’ Unwissen aber konstitutiv ist, dreht sich, wenn Ödipus weiß und trotzdem handelt, die Priorität zwischen Schicksal und Wille um: Ödipus […] will das als Schicksal Verhängte erfüllen. […] Wissen statt Unwissen, Zufall statt Schicksal – so lauten die Gesichtspunkte, die den ersten Teil der folgenden Untersuchung leiten sollen. Der zweite Teil zielt auf die Bedeutung der Mythenkorrektur […]. Sieht man genauer auf die referierte Ödipus-Variante, so muss man sich Sophokles’ und Dürrenmatts Fassung als ‚mythos‘ im Aristotelischen Sinne identisch vorstellen. […] Wir stehen vor dem paradoxen Befund, dass der Mythos, obwohl er in seinem Kern verändert wird, auf seiner Handlungsgestalt beharrt, und sich […] der tragische Ausgang der Geschichte behauptet. Die alte Geschichte scheint […] einen modernen Sinn ergeben zu können, für den es genügt, die Prämissen, nicht jedoch die Fatalität des Verlaufs zu korrigieren.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Bericht
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Dürrenmatt, Friedrich; Sophocles / Oedipus tyrannus
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  2. Kritik, Polemik und Ästhetik beim frühen Nicolai: "Milton" und die "Briefe über den itzigen Zustand"
    Erschienen: 23.03.2011

    Nicolais „Briefe über den itzigen Zustand der schönen Wissenschaften“ […] erklären den bislang herrschenden kritischen Parteien, Leipzig und der Schweiz, selbstbewußt den Krieg. Sie ergreifen einen neuen Ton in der kunsttheoretischen Diskussion, sie... mehr

     

    Nicolais „Briefe über den itzigen Zustand der schönen Wissenschaften“ […] erklären den bislang herrschenden kritischen Parteien, Leipzig und der Schweiz, selbstbewußt den Krieg. Sie ergreifen einen neuen Ton in der kunsttheoretischen Diskussion, sie entwickeln teilweise neue kritische Positionen und eine neue, kämpferische Theorie der Kritik. […] Grundpositionen seiner Kritik entwickelt er dabei bereits in der meist stiefmütterlich behandelten Abhandlung zu Milton von 1753, was auch für eine relative konzeptionelle Unabhängigkeit der in den „Briefen“ entwickelten Positionen von Lessing spricht. Auf der anderen Seite aber spricht manches dafür, daß Nicolai und Lessing sich zur Zeit der Abfassung der Briefe bereits kannten. Nicolai, so die These des folgenden Beitrags, entwickelt im „Milton“ und in den „Briefen“ ein eigenes kritisches Profil. Aber der Gestus der „Briefe“, ihr beachtliches Selbstbewußtsein, wird durch die Bekanntschaft mit Lessing plausibler. Nicolai mußte sich nicht als alleinigen Streiter gegen die etablierten Parteien des deutschen kritischen Feldes begreifen. Die Briefe sind von dem Bewußtsein getragen, mit anderen eine gemeinsame ›Berliner‹ Sache gegen die Leipziger und die Schweizer Kritik führen zu können. Insofern bilden sie den Beginn der publizistischen Offensive dieser Berliner Aufklärung.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Nicolai, Friedrich; Aufklärung; Lessing, Gotthold Ephraim; Kritik; Ästhetik
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  3. Die Vorschule des Dialogischen. Theorie und Praxis des philosophischen Dialogs bei Johann Jakob Engel
    Erschienen: 23.03.2011

    Johann Jakob Engel wurde […] wiederholt als bedeutender Theoretiker des Gesprächs bezeichnet, dessen unterschiedliche Tätigkeiten allesamt eine Beziehung zum Dialogischen erkennen lassen. […] Zusätzlich zur Gattungstheorie interessiert ihn ein... mehr

     

    Johann Jakob Engel wurde […] wiederholt als bedeutender Theoretiker des Gesprächs bezeichnet, dessen unterschiedliche Tätigkeiten allesamt eine Beziehung zum Dialogischen erkennen lassen. […] Zusätzlich zur Gattungstheorie interessiert ihn ein darüber hinausgehendes spezifisches Verfahren des Gesprächs: das Dialogische. Dadurch, daß er die Leistungen des Dialogischen mit Blick auf eine anthropologische Poetik herausarbeitet, gerät das philosophische Gespräch in eine fruchtbare Beziehung zu anderen literarischen Gattungen. Dem Konzept des Dialogischen, das Engel hauptsächlich in seinem Aufsatz „Ueber Handlung, Gespräch und Erzählung“ (1774) entwickelt, soll zunächst nachgegangen werden, um in einem zweiten Teil die Fragestellung auf Engels gattungsspezifische Dialogpraxis einzuengen, wie sie sich an der Rezension von Diderots „Contes Moreaux“ (1774) und des „Versuchs einer Methode die Vernunftlehre aus Platonischen Dialogen zu entwickeln“ (1780) ergibt. Das Interesse der Untersuchung liegt dabei besonders auf der für die Aufklärung so brisanten Spannung zwischen Normativität und Faktizität, wie sie in der Konfrontation des didaktischen und des offenen Dialogs zutage tritt.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Engel, Johann Jakob; Aufklärung; Dialog
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  4. Literatur im Netz - Sammeln, Erschließen, Archivieren. Praxisbericht über eine neue Herausforderung für die klassische Bibliothek. Vortrag auf der ASpB-Tagung an der Universitätsbibliothek Karlsruhe am 23.09.2009
    Erschienen: 30.03.2011

    In seinen Sammlungen bildet das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) das Netzwerk des literarischen Lebens in all seinen Facetten ab. Im Zentrum des quellenorientierten Sammelns und der Erschließung steht der Autor (bzw. die Autorin). Die Literatur... mehr

     

    In seinen Sammlungen bildet das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) das Netzwerk des literarischen Lebens in all seinen Facetten ab. Im Zentrum des quellenorientierten Sammelns und der Erschließung steht der Autor (bzw. die Autorin). Die Literatur wird dokumentiert vom Entstehungsprozess eines Werkes über die verschiedenen Ausgaben und dessen Rezeption in der Literaturkritik, seine dramaturgische Umsetzung in Hörfunk, Film, auf der Bühne und in der Musik. Seit 2008 bezieht das DLA auch Internetquellen wie literarische Zeitschriften, Netzliteratur und Weblogs in sein Spektrum mit ein und reagiert damit auf die zunehmende Bedeutung des Internets als Publikationsforum. Sammeln, Erschließen und Archivieren bilden eine notwendige Einheit; gerade die Flüchtigkeit der netzbasierten Ressourcen macht eine langfristige Sicherung der Verfügbarkeit erforderlich. Notwendig sind daher mehrere Säulen, auf denen diese neue Sammlung von „Literatur im Netz“ basiert.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Preprint
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Elektronische Publikation; Internetliteratur; Langzeitarchivierung
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  5. Tagungsbericht "Familienkonstellationen aus Interkultureller Perspektive" Universität Freiburg, 7. – 9. Oktober 2010
    Autor*in: Meyer, Sandra
    Erschienen: 30.03.2011

    Der Stellenwert der Familie, ihre Aufgaben und ihre Struktur sind Gegenstand breit geführter Debatten in Politik, Medien, Gesellschaft und diversen wissenschaftlichen Disziplinen. Auch Literatur und Kunst haben die Familie als Topos längst... mehr

     

    Der Stellenwert der Familie, ihre Aufgaben und ihre Struktur sind Gegenstand breit geführter Debatten in Politik, Medien, Gesellschaft und diversen wissenschaftlichen Disziplinen. Auch Literatur und Kunst haben die Familie als Topos längst wiederentdeckt. Im Zuge der zunehmenden globalen Migrationsbewegungen rücken dabei nun auch interkulturelle Fragestellungen ins Zentrum des Interesses. Die Familie im Kontext der Interkulturalitätsforschung stand auch im Zentrum einer interdisziplinären Tagung an der Universität Freiburg. Unter dem Titel „Familienkonstellationen aus interkultureller Perspektive“ gingen Literatur- und Medienwissenschaftlerinnen, Soziologinnen und Ethnologinnen der Frage nach, wie sich Migrationsprozesse auf Familienkonstellationen und deren Zusammenhalt auswirken und wie dies in Literatur und Film inszeniert wird. Die Tagungsbeiträge eröffneten durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung ein vielfältiges Forschungsfeld und verdeutlichten die Aktualität des Themas.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Bericht
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Familienkonstellation; Interkulturalität; Migrantenliteratur
    Lizenz:

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