G. Herling (u.a. "Die Insel" BA 5/94) gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen polnischen Schriftsteller. Seit 1955 lebt er in Neapel. Sein Tagebuch umfasst in einer repräsentativen Auswahl die Jahre von 1955 bis 1984. Herling offenbart darin...
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G. Herling (u.a. "Die Insel" BA 5/94) gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen polnischen Schriftsteller. Seit 1955 lebt er in Neapel. Sein Tagebuch umfasst in einer repräsentativen Auswahl die Jahre von 1955 bis 1984. Herling offenbart darin ein ungeheures Wissen, große Bildung und ein reges Interesse an den politischen und kulturellen Geschehnissen des ausgehenden Jahrhunderts. Neben der Auseinandersetzung mit der italienischen, polnischen und russischen Politik kommen auch immer wieder Schilderungen von Kirchen und Plätzen Neapels oder die gedankliche Besinnung auf seine Lieblingsschriftsteller Tschechow und Kafka. Um das Tagebuch richtig würdigen zu können, bedarf es ebenfalls einer großen Allgemeinbildung. Vielleicht wird dies den Durchschnittsleser einer ÖB überfordern. Wer aber Anregung auf hohem geistigem Niveau und in schöner, eleganter Sprache haben möchte, liegt mit der qualitätsvollen Hanser-Ausgabe goldrichtig. (3) (Dagmar Härter)