München am Ende des 20. Jahrhunderts. Die Stadt genießt sich selbst, während halb Deutschland den Mauerfall bejubelt. Eine WG fröhlicher Bummelstudenten verfolgt mit herzloser Neugier die Affäre ihrer Freundin Christina mit einem mächtigen Fernsehbonzen. Kaum hat das schräge Paar sich endlich in einem Hotelbett gefunden, nimmt die Sache eine unheimliche Wendung. Ein tödlicher Unfall, blutige Partys in den Kellern der Fernsehstudios, nichts scheint unmöglich. Jens Jessen spielt ein böses, doppelbödiges Spiel mit dem, was wir alle zu kennen glauben. Er demonstriert, wie weniger Handgriffe es bedarf, um das Antlitz der deutschen Gesellschaft in eine surreale Fratze zu verwandeln, die giftiger und komischer nicht sein kann. „Der Journalist Jens Jessen hat einen gut gelaunten Gesellschaftsroman geschrieben. Es geht um die Neunzigerjahre, das Fernsehen und um München als Lebensform. Das gibt einiges her, im Gegensatz zur harmlosen Berliner Republik... Man scheut sich, diesen Roman als "wichtig" zu bezeichnen, nennen wir ihn lieber beschwingt, leicht und böse, so wie man es von einer guten Operette erwartet. Viel amüsantere Lektüren als Jessens unzeitgemäße München-Operette sind jedenfalls derzeit nicht zu erwarten“ (SZ). „Es ist die verrückteste, böseste, gebildetste, witzigste, sprühendste Satire, die seit langer Zeit in deutscher Sprache erschienen ist – und sie liest sich, als hätten Honoré de Balzac, Thomas Mann und Max Goldt gemeinsam daran geschrieben“ (FR)
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