Rez.: Ein Marktflecken am Rande der Holledau in den 40er-50er Jahren. Eine Zeit, in der winters die Fenster vor Kälte noch weiß und blind werden, eine Klassenfahrt nach Italien, 1952, ein kleines Weltereignis ist. Eva wächst hier heran, zwischen Landwirtschaft und Wirtshaus der Eltern, von der Arbeit getrieben, mit den kleinen Träumen, die Menschen vor Augen, die frühzeitig verbraucht sind. Eines Tages geht sie als Küchenhilfe nach München. Wie Hofmann diese kleine Welt mit wenigen charakteristischen Szenen (das Buch ist kein Roman) einfängt, ist bestechend, knapp und treffend: das Dröhnen der Bombengeschwader bei Kriegsende, die Flüchtlinge, die Kinder, die mit dem Tauschen von Andachtsbildchen die Predigt überstehen, die rauhe Wirtshauswelt, die Gestalten des Großvaters und der Mutter, ein Besuch in Regensburg. All diese Menschen sind Gefangene ihrer unerfüllten Sehnsüchte. Wie die Autorin das in ihrem 1. Buch erzählt, ist von hoher literarischer Qualität. - Nicht nur für Leser in Bayern sehr empfohlen. Ein bayerisches Dorf Anfang der 50er Jahre: Das Mädchen Eva wächst zwischen Landwirtschaft und Wirtshaus der Eltern auf, eingebunden in Zwänge und Engstirnigkeit. Ihr Versuch, der Enge zu entfliehen, scheint zum Scheitern verurteilt zu sein.
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