Die Monografie des 2003 verstorbenen französischen Kunsthistorikers D. Arasse über das Werk eines der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler ist inzwischen zum Standardwerk geworden und erscheint jetzt unverändert als broschierte Ausgabe zum halben...
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Die Monografie des 2003 verstorbenen französischen Kunsthistorikers D. Arasse über das Werk eines der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler ist inzwischen zum Standardwerk geworden und erscheint jetzt unverändert als broschierte Ausgabe zum halben Preis (vgl. ID 21/02). Der großformatige, kunstvoll mit Werkabbildungen und Atelier-Fotos ausgestattete Band spiegelt schon rein äußerlich die Kiefer'sche Ästhetik perfekt wider und bringt dank ausgezeichneter Bildqualität auch die materielle Beschaffenheit seiner Werke, besonders ihre Vielschichtigkeit und ihr Großformat, bestens zum Ausdruck. D. Arasse entdeckte den Künstler 1980 bei dessen berühmtem Auftritt auf der Venedig-Biennale und verfolgte danach seinen weiteren Werdegang. Für ihn ähnelt das Gesamtwerk von Kiefer einer Art Labyrinth, da dort keine lineare Entwicklung, sondern eher eine Morphogenese, d.h. Wiederverwendung und Überarbeitung von gleichen Themen mit verschiedensten Mitteln stattfindet. Das führt zur Bildung immer neuer Assoziationsnetze, wobei die Erinnerung als ein zentrales Thema immer präsent bleibt. Sehr empfohlen. (2) (Danuta Springmann)