Der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion - zwischen liberaler Demokratie und Kommunismus - hat für fast ein halbes Jahrhundert die Weltpolitik bestimmt. Der Autor bietet einen allgemeinverständlichen Überblick über die Konfrontation der beiden Supermächte vom Ende des Zweiten Weltkriegs über den Mauerbau in Berlin, die militärisch hoch brisante Kuba-Krise, den Vietnamkrieg und zahllose Stellvertreterkriege in der Dritten Welt bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991.Das atomare Wettrüsten und der Wettlauf ins All, der Krieg der Geheimdienste und Stellvertreterkriege in der Dritten Welt, die Angst vor Kommunisten hier und die Jagd auf bourgeoise Elemente da: Der Kalte Krieg wurde weltweit und auf allen Ebenen geführt: militärisch, politisch, wirtschaftlich und kulturell. Bernd Stöver beschreibt in dieser meisterhaften histoire totale erstmals umfassend den Dauerkonflikt, der mit dem Zerfall der Sowjetunion endete, aber trotzdem, so das Fazit, keine Sieger kennt. Der Kalte Krieg ist Vergangenheit, aber erst jetzt zeichnet sich ab, was er für die Welt bedeutet hat: Ein halbes Jahrhundert lang hat die Angst vor dem Atomkrieg die Politik bestimmt. Weit über hundert Kriege außerhalb Europas haben viele Millionen Menschen das Leben gekostet. Politiker, Künstler, Intellektuelle, religiöse Führer, ja die gesamte Bevölkerung in Ost und West standen im Bann der ideologischen Auseinandersetzung. Bernd Stöver beschreibt erstmals diese totale und globale Dimension des Kriegs. Nachdem sich allmählich die Archive öffnen und wir immer mehr auch über die Arbeit der Geheimdienste wissen, ist ein neuer Blick auf die politisch-militärische Entwicklung möglich. Das Buch zeichnet den wissenschaftlich-technologischen Wettlauf nach, der zu spektakulären Höhepunkten in der Raumfahrt führte. Es geht dem Wettstreit der Wirtschaftssysteme nach, dem Krieg um die Rohstoffe und dem propagandistischen Kampf um die Köpfe der Menschen. Dabei richtet sich der Blick immer auch auf die "Dritte Welt", die zwischen kapitalistischem und kommunistischem Block zerrieben wurde. Daß wir bis heute an den Folgen zu tragen haben und erst allmählich aus dem Albtraum eines totalen Kriegs der Welten erwachen, zeigt das Schlußkapitel. --- Bernd Stöver, geb. 1961, lehrt als Professor Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Potsdam. - Mehr als vier Jahrzehnte lang bestimmte der Gegensatz zwischen der liberalen Demokratie amerikanischer Prägung und dem kommunistischen Regime in der Sowjetunion die Weltpolitik. Beide Großmächte strebten die permanente Ausweitung und Sicherung ihrer Einflusssphären an. Der Kalte Krieg wurde aber nicht nur militärisch und politisch geführt, sondern auch auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene: etwa im Kampf um Ressourcen, in der Architektur, im Sport, in Medien, Religion und Justiz.Bernd Stöver bezieht in seine allgemein verständliche, nuancenreiche Darstellung Erkenntnisse aus Archiven ein, die erst in jüngster Zeit zugänglich wurden. Er beleuchtet unter anderem die Wirtschafts- und Systemkonkurrenz in der Entwicklungshilfe, die Rolle der Blockfreien und die Stellvertreterkriege in der Dritten Welt.
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