Die amerikanische Philosophin Judith Butler hat in ihrem Buch Bodies that Matter (1993) ein neues Denken der Materialität angeregt, das die Vergänglichkeit, die der Materie traditionellerweise zugesprochen wird, als Produkt einer performativen diskursiven Praxis versteht. Der hier angekündigte Band greift Butlers Neuansatz auf und fragt nach den theoretischen und künstlerischen Konsequenzen eines performativen Materiedenkens. Nachgegangen wird auch den Spuren anderer Denkweisen des Materiellen, die das klassische Konzept von Form und Materie in Frage stellen. Da Materie seit der Antike weiblich, Form hingegen männlich gedacht wird, geraten mit dem Status von Materie, Material und Materialität auch Markierungen der Geschlechterdifferenz in den kritischen Blick. Der Band versammelt Beiträge aus Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Philosophie. Sigrid G. Köhler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Philologie, Universität Münster. Studium der Germanistik, Romanistik und Ethnologie; Promotion 2002; Gender und Postcolonial Studies u.a. Jan Christian Metzler war tätig im Kulturmarketing; studierte Deutsche Philologie, Kommunikationswissenschaft und Psychologie; Promotion 2002. Martina Wagner-Egelhaaf, Professorin für neuere deutsche Literaturgeschichte, Universität Münster; arbeitet u.a. zu Gender und Cultural Studies.
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