Der Dichter Peter Hille: Genie, Jean Paul der Jetztzeit, prophetischer Heiliger, liebe Kinderseele, aber auch: verkommener Dichter, Vagabund, chaotisch, weltvergessen, Lücke im Gehirn. Seine Zeitgenossen haben ihn ganz unterschiedlich wahrgenommen und charakterisiert, manche haben ihn enthusiastisch verehrt, andere verhöhnt. Wer war dieser Dichter, der glühende Anhänger ebenso wie gehässige Antipoden fand, der offensichtlich polarisierte, aber keinen, der ihm begegnete, kalt ließ? Literarisch lotet Hille geradezu experimentell die Grenzen der herkömmlichen Gattungen aus, schafft in Lyrik, Prosa und vor allem im literarischen Aphorismus neue Ausdrucksformen. Literaturhistorisch ist er damit besonders interessant als "Poet des Übergangs" vom Naturalismus zum Expressionismus, als - vielleicht reinster - Repräsentant eines literarischen Impressionismus. Peter Hille - geboren 1854, gestorben 1904 - gebührt im Jahr 2004 ein doppeltes Jubiläum: Anläßlich seines 150igsten Geburts- und 100sten Todestages erscheint diese CD, die ein dokumentarisches Hörspiel seines bewegten Lebens zwischen westfälischer Provinz und der Großstadt Berlin sowie Rezitationen von Gedichten und Aphorismen bietet. Ergänzt wird die CD durch ein "Peter-Hille-Lesebuch" (ISBN 3-89785-180-6), das eine reiche Auswahl von Texten Hilles, aber auch exemplarische Interpretationen und Kommentierungen seines literarischen Werks bietet.
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