Das hatten wir ganz vergessen, dass es das gibt! Regen, Halbschlaf, Plötzlichkeit und endloses Verweilen, Katzen, Kismet, Tod und Teufel - Zwischenreiche, Zustände und Dinge, ungreifbar, alltäglich, mächtig zugleich, die in unser Leben hineinregieren, ohne dass wir ihnen viel Aufmerksamkeit schenken. Wer könnte dies alles näher bringen als Joachim Kalka, dessen Wissen die Weltliteratur ebenso umfasst wie fast alle Bereiche künstlerischen Ausdruckswillens, die abseitigeren zumal. Bevor man in der Flut zeitgenössischer und vergangener Literatur ersäuft, sollte man jemandem wie ihm lauschen, der alles gelesen hat, das Wesentliche destilliert und die Kunst seiner Neuinterpretation verwandelt. Und schon fließt der Regen anders, die Katze läuft über die Straße, die Toten grüßen und der Teufel auch. "Kalka beginnt mit dem Teufel und endet mit dem Totenreich; dazwischen ist Raum für Katzen, für das Rauchen (dessen Gebärdensprache Kalka heute verdorren sieht, ein großer kulturgeschichtlicher Verlust), den Halbschlaf, das Kismet, die Improvisation. Man kann diesen Wanderpfad um der schönen Aussichten willen genießen, die er selbst bietet; man kann das Augenmerk aber auch auf die vielen Wegweiser richten, die rechts und links angebracht sind. So unaufdringlich wie möglich deuten sie auf Autoren hin, Namen wie Max Beerbohm, James Hogg, Christopher Smart, Cesare Ripa, auf die man von allein schwerlich gekommen wäre, die zu lesen aber offenbar großes Vergnügen verheißt" (SZ)
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