Identitätsdrama um die geklonte Tochter einer berühmten Konzertpianistin. Der erste menschliche Klon wächst zu einer ausserordentlich begabten Musikerin heran. Als diese von ihrer wahren Herkunft erfährt, gerät sie in Konflikt mit der dominanten Mutter und zieht sich in die Idylle der kanadischen Wälder zurück. (Lexikon des Internationalen Films) Die begabte Komponistin Iris Sellin ist unheilbar krank. Damit ihr Talent nicht mit ihr verschwindet, lässt sie sich klonen. Somit sind sie und ihre Tochter Siri gleichzeitig Mutter und Kind sowie eineiige, zeitversetzte Zwillinge. Siri zerbricht als Kopie, als "Blueprint", ihrer Mutter beinahe an diesem vorbestimmten Leben. Rolf Schübel, bekannt für seinen dokumentarischen Blick, findet gelungene Bilder für einen unserer Gegenwart nahen Science Fiction'. Großartige Schauspieler, allen voran Franka Potente in der Doppelrolle Iris/Siri, machen den Film sehenswert. Darin lernen wir Siri als 20jährige scheue Fotografin kennen, die sich in die Einsamkeit kanadischer Wälder zurückgezogen hat. Die Begegnung mit einem jungen Architekten, der nichts über sie weiß, für den sie also ein Original' ist, bewirkt, dass sie sich ein wenig öffnet. Parallel erhält sie Nachrichten über den sich verschlechternden Gesundheitszustand ihrer Mutter. In Rückblenden erzählt der Film von der unbändig ehrgeizigen Mutter, die ihrem Kind alles ermöglicht - nur kein selbstbestimmtes Leben. "Lieber Gott, mach' alles, was du willst, aus mir - mach' einen Stein, einen Baum, einen Vogel aus mir - nur mach' mich nicht noch einmal." Georg Christoph Lichtenbergs Spruch fällt in diesem Film quasi als Nachruf auf den ersten Menschen, der sich klonen lässt. Das "Original" wird zu Grabe getragen, mit dem Effekt, dass sich der Klon endlich als Individuum fühlen kann. "Es geht hier ... um ein Menschheitsdrama, um aktuelle Fragen der Identität, der Gesichtslosigkeit und des Sich-Verlierens im heutigen medialen Globalisierungsmorast - in einer Welt der Austauschbarkeit. Iris und eben auch Siri sind aber nicht austauschbar, sind einzigartig." - Quelle: Matthias-Film
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