Unter der provozierenden Metapher der "Krankheit" formuliert der in Paris lebende Tunesier seine Kritik am Mainstream islamischer Gesellschaften. Er erläutert im 1. Teil seine These, dass der Islam seinen Machtverlust nicht verkraftet habe,...
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Unter der provozierenden Metapher der "Krankheit" formuliert der in Paris lebende Tunesier seine Kritik am Mainstream islamischer Gesellschaften. Er erläutert im 1. Teil seine These, dass der Islam seinen Machtverlust nicht verkraftet habe, beschreibt dann eine Genealogie des Fundamentalismus, illustriert im 3. Teil den Kreuzzug des Fundamentalismus gegen den Okzident an interessanten Beispielen wie Körperfeindlichkeit und Antisemitismus und behandelt abschließend den Ausschluss des Islams durch den Westen. Meddeb argumentiert auf hohem philosophischen und geistesgeschichtlichen Niveau, das auch dem gebildeten Leser einiges abverlangt, dafür aber interessante neue Ansätze bietet. Bedauerlich ist die sehr holprige Übersetzung, die die Lektüre beeinträchtigt. Zur Ergänzung ausgebauter Bestände. (3) (Daniela Neuenfeld-Zvolsky)