Mini ist eine Banane: außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten - und sie kann Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam. Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat - und der Suche nach Glück. „„Im Jahr des Affen“ ist ein Buch, bei dem es etwas gedauert hat, bis ich hineingefunden habe, was daran liegt, dass es ein Buch der leisen Töne ist. Doch irgendwann hat mich der Roman gepackt, weil er sehr authentisch von einem Mädchen, das als junges Kind nach Deutschland gekommen ist, erzählt. Wie schon bei „Vielleicht will ich alles“ gelingt es Que Du Luu interessante und vielschichtige Charaktere zu entwerfen – sei es Minis Vater, ihr Onkel Wu oder Bao, der Koch. Gefallen hat mir auch, dass da mal wieder ein Buch ist, in dem ein wenig über Sprache philosophiert wird, und indem das Chinesische immer wieder mit dem Deutschen verglichen wird, hat das seinen ganz besonderen Reiz. Ansonsten geht es in „Im Jahr des Affen“ um Herkunft, um Familienbande, aber auch um Freundschaft und Identität – eigentlich um fast alles, was Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren interessiert. Que Du Luu brennt kein Action-Feuerwerk ab, sondern hat ein nachdenkliches Buch geschrieben, dessen Gedanken, Stimmungen und Gefühle einem einige Zeit nachgehen“ (ulfcronenberg.macbay.de)
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