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  1. In Bleistiftgebieten ; Heinrich Manns Bilderzählungen
    Erschienen: 2015
    Verlag:  Humboldt-Universität zu Berlin

    Heinrich Mann verfasste in den 40er Jahren im kalifornischen Exil an die 400 Zeichnungen, von denen nur die Hälfte bislang veröffentlicht wurde. Die Zeichnungen entstammen dem Nachlass Marta Feuchtwangers, die sie Zeit ihres Lebens unter Verschluss... mehr

     

    Heinrich Mann verfasste in den 40er Jahren im kalifornischen Exil an die 400 Zeichnungen, von denen nur die Hälfte bislang veröffentlicht wurde. Die Zeichnungen entstammen dem Nachlass Marta Feuchtwangers, die sie Zeit ihres Lebens unter Verschluss hielt. Ihre erotische Motivik zeigt deutliche Zitate der obszönen Kupferstichserie des Briten William Hogarth aus dem Jahr 1731. Heute motiviert die Angst vor einer psychologischen Lesart der frivolen Szenen die Mann-Erben zur andauernden Verschlusshaltung der übrigen Werke. Der biographische Skandal schwebt hier über einem, wenn auch nur papiernen, sexuellen Tabubruch. Der Beitrag ordnet diese Zeichnungen kulturgeschichtlich ein und plädiert für eine neue Betrachtungsweise und tiefgreifende Erforschung von Heinrich Manns zeichnerischer Produktivität. Dabei stellt sich heraus, dass die Zeichnungen Motive der deutschen zehner und zwanziger Jahre aufgreifen und die Themen Eros und Gewalt wie die Zeitgenossen Rudolf Schlichter, Otto Dix und George Grosz behandelt. In Anlehnung an den von Hogarth geprägten Genrebegriff modern moral subjects, erscheinen die Zeichnungen als ›Probehandlungen des Frivolen‹, denen weniger pornographische Lust, sondern vielmehr die provokante Ausstellung von Triebhaftigkeit eingeschrieben ist. Über den konkreten Gebrauch dieser Zeichnungen ist wenig bekannt. Manche dieser Bilderzählungen sind in ihrer Anlage als eine Art von Storyboard zu verstehen, doch da Heinrich Mann keine Aufzeichnungen darüber hinterlassen hat, welchem Zweck die Zeichnungen dienten, bleibt die Frage, ob diese der Vorhof nicht-geschriebener literarischer Werke sein könnten, in den meisten Fällen offen. Seine Bilderzählungen werden von Textpartikeln begleitet oder durch diese geleitet. Und hier wie dort wird bewusst mit dem ironischen Spannungsverhältnis gearbeitet, das sich zwischen den medialen Zeilen, zwischen Text respektive Beschriftung und Bild ergibt. Dieses Wechselspiel zwischen Bild und Text wird bei Mann umso produktiver, da seine Zeichnungen noch auf den Text ...

     

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    Quelle: BASE Fachausschnitt Germanistik
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830); Philosophie und Psychologie (100)
    Schlagworte: Heinrich Mann; Zeichnungen; Exil; Expressionismus; Erotik; William Hogarth; drawings; exile; expressionism; Darstellung; kritische Bewertung von mehr als zwei Literaturen
    Lizenz:

    (CC BY-NC-SA 4.0) Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International ; creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/