Bilder, die die Welt bewegen, sind meistens keine Gemälde, gemeint sind aber hier Kunstwerke, die einen gewissen überzeitlichen Ruhm bzw. dauerhafte Popularität besitzen. Abgebildet sind Gemälde mit hohem Wiedererkennungseffekt, wie Dürers Selbstportrait, die Mona Lisa, die Sixtinische Madonna, Munchs Schrei, Dalis zerfließende Uhren, Hoppers Nighthawks, Warhols Marilyn-Monroe-Serigraphie. Die begleitenden Texte sind reportageartige Abrisse zu Person und Intention der Maler, frei von Problemen wie Maltechnik, Komposition oder Ikonographie, die Erläuterungen sind oberflächlich. So wird C. D. Friedrichs subtiles, vieldeutiges Gemälde eines im Eismeer geborstenen Schiffes als eine Art Titanic-Vorläufer eingestuft. Überschrift: "Feuern Sie die Notraketen ab!" Gericaults "Floß der Medusa" und Picassos "Guernica", also Bilder, die, wenn nicht die Welt, so doch die Kunstwelt bewegten, fehlen hingegen. Im gern geliehenen Fach Kunstbetrachtung einsetzbar, aber zweitrangig hinter differenzierteren Interpretationshilfen wie "Bildbefragungen", Band 1-3 (BA 8/93; 4/96; 8/98). (3) (LK/HL: Ittekkot)
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