Von außen betrachtet ist Karls Leben völlig in Ordnung, aber trotzdem hat er das Gefühl, dass alles ins Wanken gerät: Die Nähe zu seiner Frau und seinem Sohn schwindet immer mehr, ihre Gespräche laufen ins Leere, und auch die Beziehung zu seinem pflegebedürftigen Vater ist kompliziert. Zum Nachdenken über sein Leben bringen ihn nicht nur seine Schüler im Gefängnis, sondern auch Homer, ein ganz besonderer Junge, den er täglich auf seinem Weg zur Arbeit trifft. Und dann ist da Karoline, die er gar nicht wirklich kennt, an die er aber immer öfter denken muss. Aus einer spontanen Laune heraus schreibt er ihr und ist von ihrem intensiven Austausch über Schuld, Verantwortung, die Liebe und das Leben selbst überrascht. „Es ist gewiss nicht so, dass dieser Roman über Beziehung, Freundschaft, Schuld und vor allem über die Imaginationsräume der Sprache nicht hervorragend wäre. Und es ist außerdem auch nicht so, dass er nicht voller subtil beobachteter Alltagsbilder und -szenen wäre. Und es ist vor allem nicht so, dass Die Entdeckung der Fliehkraft nicht der Alltags-Leichtigkeit nachspürt. Und schließlich ist es beileibe nicht so, dass dieses Fazit nicht auch für die fünf CDs der knapp sechs Stunden dauernden ungekürzten Lesung des Autors, untermalt und kontrapunktiert mit der Klaviermusik des jungen, 1998 in London geborenen Komponisten Tomasz Edwards gelten dürfte. Es ist vor allem so, dass Die Entdeckung der Fliehkraft ein gelungenes Kabinettstück über all das ist: über Beziehung, Freundschaft, Schuld und die Imaginationsräume der Sprache und damit über die kreativen Fliehkräfte der Gedanken“ (literaturkritik.de)
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