Marlene Streeruwitz
Marlene Streeruwitz wurde im Jahr 1992 zunächst als Dramatikerin bekannt und sogleich vorwiegend als "radikale Feministin" klassifiziert, was davon ablenkte, dass sowohl ihre Theaterstücke als auch die seit 1996 erschienene Prosa eine "scharfe und...
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Marlene Streeruwitz wurde im Jahr 1992 zunächst als Dramatikerin bekannt und sogleich vorwiegend als "radikale Feministin" klassifiziert, was davon ablenkte, dass sowohl ihre Theaterstücke als auch die seit 1996 erschienene Prosa eine "scharfe und scharfsichtige gesellschaftskritische Bestandsaufnahme einer Gegenwart" sind, "deren spätkapitalistischer Triumph dem postfaschistischen Taumel längst noch nicht entronnen ist" (Claudia Kramatschek). Streeruwitz' Poetik pflegt den Gestus der Verweigerung; literarisches Kunstmittel ihrer Texte ist die Ausstellung von deren Künstlichkeit. Die Beiträge des neuen TEXT + KRITIK Heftes beschäftigen sich mit den verschiedenen Themen und Motiven ihrer literarischen Werke: Die Frage nach der "Trivialität als Kunstform" stellt Katharina Döbler. Claudia Kramatschek analysiert die Romane unter dem Titel "Vorentwurf zu einer (weiblichen) Ästhetik zwischen Alltagsrealismus und trivial pursuit of happiness", arkus Hallensleben untersucht das Theater von Marlene Streeruwitz, ihren Hörspielarbeiten widmet sich Katja Rothe. Ulrike Hass fragt nach den Gründen von Streeruwitz' "Abschied vom Theater". Außerdem schreibt Nele Hempel in ihrem Beitrag über "Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung" und Alexandra Kedveš über "Frauengeschichten, Männersprache". Eine Bibliografie beschließt das Heft.
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