Dem Verbrecher-Verlag ein tief empfundenes Dankeschön für diese Neuauflage des 2005 quasi handverlesen erschienenen, entsprechend schnell vergriffenen Romans, der im Kopf des Lesers so hübsch Knallkörper spielt. Daths 7 Regalzentimeter Platz...
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Dem Verbrecher-Verlag ein tief empfundenes Dankeschön für diese Neuauflage des 2005 quasi handverlesen erschienenen, entsprechend schnell vergriffenen Romans, der im Kopf des Lesers so hübsch Knallkörper spielt. Daths 7 Regalzentimeter Platz beanspruchender Titel, handlich wie ein formschöner Ziegelstein, gehört selbstredend in jeden ordentlichen Bibliotheksbestand, der dokumentieren möchte, um was es in den 1970ern ging (oder, vorgeschaltet: dass einst bundesdeutsche Dinge zu verhandeln waren, die ohne URL auskamen). Etwas über 1.000 Seiten des einstigen Spex-Chefs und Autors (vgl. zuletzt "Waffenwetter", BA 1/08) lesen sich wie eine kurzweilige, formal nicht funktionierende, dabei hochunterhaltsame, in viele politische, kulturelle und gesellschaftliche Nischen schielende, um die 90 fragile Protagonisten umfassende "Einführung" in die komplexe Zeit der 1970er. Unschuld und intelligenter Ulk konkurrieren dabei immer wieder mit Schwere, wenn unter anderem Science-Fiction, Welthunger, Wiedergänger und Kultmusik einander die Zeilenbreite streitig machen.