Main description: Untersucht wird die literarische Gattung Rahmenzyklus, die sich im Orient (1001 Nacht) und stark in der deutschen Romantik (Goethe, Brentano, Hauff u. a.), im Fortsetzungsroman, in der Kino-, Radio- und TV-Serie findet. In Einzelanalysen literarischer Texte und TV-Serien wird die erstaunliche Kontinuität des Motivs des geselligen Erzählens gegen den Tod nachgewiesen. Main description: The book examines the literary genre of the cyclical framework story, which can be found in literature of the Orient (Arabian Nights) and to a great extent in German Romantic literature (e.g. Goethe, Brentano, Hauff), in serialized novels, as well as in movie sequels, and radio and television series. In individual analyses of literary texts and television series, the astonishing continuity of the motif of social narrative against death is evidenced. Biographical note: Christine Mielke, Universität Karlsruhe (TH). Review text: "Auf der Basis beeindruckender Materialfülle zeigt die Verf. wie wichtig Medienwechsel für narratologische Überlegungen sind und zeichnet eine Traditionslinie nach, die bisher nur bruchstückhaft gesehen wurde."Ursula Kocher in: Germanistik 1-2/2008 Das zyklisch-serielle Erzählen ist eine kulturanthropologische Konstante. Auch die geselligen Runden in einer der zentralen Gattungen der deutschen Literatur seit Goethes ’Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten‘ — dem Rahmenzyklus — erzählen mit dem Ziel der Stiftung sozialer Identität und gegen den Tod. In Einzelanalysen der Zyklen wird ein umfassendes Gattungskorpus erstellt und die sozial- und medienhistorischen Voraussetzungen für die breite Rezeption zur Zeit der Almanachkultur werden analysiert. In weitem medienhistorischen Bogen und im Kontext einer intermedialen Narratologie wird das ’Erzählte Erzählen‘ komparatistisch von Scheherazade und den Erzählrunden der romantischen, englischen und deutschen Literatur (Tieck, Hoffmann, Hauff, Brentano, Kleist u.a.), dem Feuilletonroman bis zur Kino-, Radio- und TV-Serie, vor allem der Soap, verfolgt. Die Fokussierung auf Rahmeninhalte löst ein Desiderat der Novellenforschung ein, ebenso wird die TV-Serie in ihrer literarischen Tradition sichtbar. Erzählen zeigt sich als kulturanthropologische Konstante, als Erzählen für soziale Identität und gegen den Tod. Christine Mielke, Universität Karlsruhe (TH).
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