Das Liszt-Jahr 2011 (200. Geburtstag, 125. Todestag) hat uns bereits einige Biografien beschert, die unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben. Stegemann bemüht sich um eine Rehabilitierung des "Genies im Abseits" und beleuchtet nicht nur die...
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Das Liszt-Jahr 2011 (200. Geburtstag, 125. Todestag) hat uns bereits einige Biografien beschert, die unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben. Stegemann bemüht sich um eine Rehabilitierung des "Genies im Abseits" und beleuchtet nicht nur die biografischen Stationen eines unsteten Künstlerlebens, sondern auch die Zeitgenossen, die schon zu Liszts Lebzeiten mit seiner systematischen Demontage begonnen haben: Seine Lebensgefährtin und Mutter seiner 3 Kinder Marie d'Agoult, die in ihrem Roman Nelida kein gutes Haar an ihm liess, seine spätere Geliebte Caroline zu Sayn-Wittgenstein, die ihn zum Antisemiten verfälschte, Komponistenkollegen wie R. Wagner u.a., für die er sich in selbstloser Weise eingesetzt hat und die es ihm nie gedankt haben. Ein Pluspunkt dieser durch Register gut erschlossenen und trotz vieler Zitate auch für Laien gut verständliche Biografie ist das über 120-seitige Werkverzeichnis, das einen Überblick über Liszts Werke auf dem aktuellen Stand der Forschung gibt