Physik und verwandte Wissenschaften in Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften (dmoe)
ein Kommentar
Ein genaues Studium des Romans zeigt, dass die darin enthaltenen naturwissenschaftlichen und mathematischen Fachdiskurse einen großen, bisher in der geisteswissenschaftlichen Forschung vernachlässigten Anteil des Textes ausmachen. In der vorliegenden...
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Ein genaues Studium des Romans zeigt, dass die darin enthaltenen naturwissenschaftlichen und mathematischen Fachdiskurse einen großen, bisher in der geisteswissenschaftlichen Forschung vernachlässigten Anteil des Textes ausmachen. In der vorliegenden Arbeit wird anhand zahlreicher Textbeispiele grundsätzlich gezeigt: 1. Musil verfügt über ein immenses Fachwissen in den genannten Spezialdiskursen, das in den Texten an vielen Stellen hervortritt. 2. Die früheren literaturwissenschaftlichen und philosophischen Forschungsarbeiten haben diese beträchtlichen spezialdiskursiven Komponenten des Romanwerks entweder überhaupt nicht gesehen oder z.T. völlig missverstanden. Aus beidem lässt sich die Sonderstellung des Musilschen Werkes erkennen, die darauf beruht, dass Fachwissen hauptsächlich operational verwendet wird. Folglich kann Musils literarisches Werk zunächst nicht interdiskursiv gelesen werden, so wie es in früheren Untersuchungen geschehen ist, sondern erfordert eine detaillierte Rekonstruktion der von Musil herangezogenen naturwissenschaftlichen, mathematischen und physikalisch-psychologischen Spezialdiskurse.
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