„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Mit zahlreichen luziden Beispielen malt Wolfgang Mieder in diesem Kompendium ein beredtes Bild seiner Sprichwortforschungen der vergangenen 20 Jahre. Darin widmet sich der Germanist und Folklorist seinem Thema aus einem sprachkulturellen, literarischen und politischen Blickwinkel und vergleicht sowohl deutsch- als auch englischsprachige Sprichwörter hinsichtlich ihrer Genese und ihres Fortwirkens: Luthers sprichwörtliche Argumentationen werden hier vom Autor ebenso wie das sprichwörtliche Wirken in den Werken Nietzsches und Brechts sowie den Reden Martin Luther Kings und Willy Brandts in den Fokus gerückt. Dieses Buch richtet sich an Sprichwortforscher, Folkloristen und Kulturanthropologen und plädiert nicht zuletzt durch eine spürbare Freude am Sprichwort für eine weitere Beschäftigung mit einem bis dato unausgeschöpften Thema. Wolfgang Mieder legt einen interessanten Sammelband vor, der zwölf Beiträge aus zwei Jahrzehnten (1998–2016) präsentiert, schön geordnet in drei thematische Gruppen zu je vier Aufsätzen: Es sind sprachkulturelle, literarische und politische Studien, wie das Vorwort anschaulich erklärt. Die Chronologie der Beiträge spielt keine Rolle, denn die Themen begleiten Wolfgang Mieder schon seit Jahren. Sie zeigen sein breites, fächerübergreifendes Wissen als Germanist, Folklorist und auch als Slawist und nicht zuletzt als Anglist. – Paula Küng-Hefti, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 1/2019, S. 102. Was mich an der ausgedehnten Forschungsarbeit Mieders in diesen Aufsätzen am meisten beeindruckt hat, ist der enorme Arbeitsaufwand, der darin bestand, aus Abertausenden von Seiten gesammelter Werke den Sprichwortgebrauch der untersuchten Autoren aufzufinden und daraus in der Analyse jeweils ein unterschiedliches theoretisches Profil zu ihrem Sprichwortgebrauch zu entwerfen. – Rolf Wilhelm Brednich, in: Zeitschrift für Volkskunde 2/2019, S. 304. Das Buch ist sowohl eine ungeheuer wertvolle Fundgrube, ein Schatz an Sprichwort- und Redensartenbeispielen in den genannten Gebieten, als auch eine Anregung zur Frage: In proverbiis veritas?. – Irmgard Hunt, in: Trans-Lit2 2/2019, S. 82.
|