Die Fallanalysen sollen aufweisen, wie Menschen den architektonischen Raum so „bespielen“ und/oder herrichten, dass gewünschte Handlungen, die immer zugleich Nutzungen sind, tatsächlich vollzogen werden können. Ebenfalls soll herausgearbeitet werden, dass eine vorgefundene und nicht ad hoc umbaubare Architektur ein entsprechendes Verhalten nahelegt, beeinflusst und lenkt. Insofern unterstellt das Konzept der Interaktionsarchitektur eine notwendige und nicht hintergehbare Auseinandersetzung des Menschen mit dem ihn umgebenden architektonischen, gebauten Raum. Allerdings ändert sich für den nicht teilnehmenden Betrachter das Vorne und Hinten, das Nahe und Ferne nicht. Für die Akteure, die sich in den Architekturen bewegen und verhalten, gestaltet es sich potenziell laufend um. Mit jeder Körper-Bewegung nehmen sie ein anderes Hier ein. Möglicherweise fühlt es sich an diesem Hier auch anders an. Die Menschen nehmen immer schon „mehr“ oder auch „weniger“ wahr als der Betrachter im Off des Forschungslabors. Es hängt dann aber auch von den intendierten Handlungen der Menschen ab, ob die vorgefundenen Räume eher unterstützend oder eher hemmend ihr interaktives Tun begleiten.
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