Der Sprachwandel ist ein lebendiges Geschehen, ein Prozess, den man in der Sprache selbst kaum merkt. Er wird u. a. sichtbar im Gebrauch von anachronistischen Redensarten, die in ihrer Substanz veraltete Inhalte verwenden und in ihrem aktuellen Gebrauch dadurch oft für den Laien unerklärbar sind. Die ältere Sprichwörterforschung stellt nützliche Hilfsmittel, aber zur Erläuterung muss man manchmal Interpretationen suchen. Ältere Redensarten beruhen oft auf (ebenso veralteten) Vorurteilen, sind aber häufig interessante Zeugnisse zur Kulturgeschichte. Für uns heute völlig unverständlich ist zum Beispiel die traditionelle Verachtung des Schneiders, die sich in Redensarten niederschlägt. Andere Redensarten sind Überreste von "Rechtsaltertümern", die seit langem nicht mehr gelten. Überlieferte Vorurteile, im Orientalismus (Interesse und Begeisterung für die Osmanen u. a.) allerdings durchaus positiv assoziiert, verbinden sich im Deutschen mit dem Begriff des "Türkischen" [richtig: Osmanischen]. Dazu gibt es viele Beispiele, auch z. B. historische Brunnen mit der Figur des Osmanen, die mit der Zeit erklärungsbedürftig, also ebenfalls "anachronistisch", geworden ist. Gegenläufig sehen wir viele positive Einflüsse "westlicher" Staatsstrukturen auf den modernen türkischen Staat. ; Dil değişimi, dilde hemen hemen hiç fark edilmeden yaşanan bir süreçtir. Bu değişim, bünyesinde eskimiş içerikleri barındıran ve günlük hayatta bu yüzden sıklıkla normal okur için açıklanamaz nitelikte olan anakronik deyimlerin kullanımı anında da görülebilir. Eski atasözü araştırmaları yararlı yardımcı materyal sunabilir, fakat açıklama için bazen yoruma da ihtiyaç duyulur. Eski deyimler ekseriyetle (yine eskimiş) ön yargılara dayanırlar, ama çoğunlukla kültür tarihine ilişkin ilginç belgeler niteliği taşırlar. Örnek olarak Almancada, deyimlere yansıdığı gibi terzinin geleneksel olarak aşağılanması anlaşılır değildir. Benzer birçok deyim de, uzun zamandır artık geçerliliğini yitirmiş "hukuk enkazlarından" kalma kalıntılardır. Oryantalizmde ...
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