Letzte Suchanfragen

Ergebnisse für *

Es wurden 1 Ergebnisse gefunden.

Zeige Ergebnisse 1 bis 1 von 1.

Sortieren

  1. Vergewaltigung als Schlüsselbegriff einer misslungenen Vergangenheitsbewältigung : Hans Ulrich Treichels "Der Verlorene" und Reinhard Jirgls "Die Unvollendeten"
    Erschienen: 2010

    Die Eigenheit der letzteren Welle von literarischen Texten mit dem Hintergrund der Flucht und Vertreibung – unter anderen Günter Grass 'Im Krebsgang' (2002), Tanja Dückers 'Himmelskörper' (2003), Christoph Heins 'Landnahme' (2004) – liegt nicht in... mehr

     

    Die Eigenheit der letzteren Welle von literarischen Texten mit dem Hintergrund der Flucht und Vertreibung – unter anderen Günter Grass 'Im Krebsgang' (2002), Tanja Dückers 'Himmelskörper' (2003), Christoph Heins 'Landnahme' (2004) – liegt nicht in der Thematik per se (seit dem Nachkrieg wurde die Flucht und Vertreibung von Schriftstellern aus verschiedenen ideologischen Hintergründen thematisiert und fiktionalisiert), sondern in der Problematik der transgenerationellen Übertragung dieser traumatischen Erfahrungen. Schwerpunkt dieser Werke ist nicht darzustellen, wie die Kriegsgeneration den Zusammenbruch des Dritten Reichs erlebte, sondern die Überlieferung und die Verarbeitung dieser Ereignisse im Familienkreis, d.h. die Vermittlung der Wirkung solcher Erlebnisse auf die folgenden Generationen (Kinder, Enkelkinder). […] Viele dieser Werke weisen auf die Massenvergewaltigungen (oder zumindest auf die Panik davor) im Kontext von Flucht und Vertreibung hin, widmen aber der sexuellen Gewalt keine besondere Aufmerksamkeit im Text. Ausnahmen sind Hans-Ulrich Treichels (BRD, 1952) 'Der Verlorene' (1998) und Reinhard Jirgls (DDR, 1953) 'Die Unvollendeten' (2003). Für die Mütter der Erzähler dieser Texte waren die deutsche Niederlage und der Heimatverlust eng mit sexuellem Missbrauch verbunden. Als unbewältigte Schatten auf dem Familienleben müssen solche Erfahrungen bei der Analyse der intrafamiliären und intergenerationellen Beziehungen unbedingt berücksichtigt werden. Ziel dieses Referats ist es, zu untersuchen, welche Strategien beide Texte für die Repräsentation der Vergewaltigung bevorzugen, welche Rolle die sexuelle Gewalt als Chiffre der deutschen Niederlage in ihnen spielt, und inwieweit diese traumatische Erfahrung als Trope für die Nachkriegsrealitäten der beiden deutschen Staaten und der Integration der Vertriebenen fungiert.

     

    Export in Literaturverwaltung   RIS-Format
      BibTeX-Format
    Quelle: BASE Fachausschnitt Germanistik
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Treichel; Hans-Ulrich / Der Verlorene; Jirgl; Reinhard; Vergewaltigung
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help ; info:eu-repo/semantics/openAccess