Die Idee zu diesem Künstlerbuch, das am Original Heidelberger Cylinder gedruckt wurde und das in einer einmaligen Auflage von 300 nummerierten und signierten Exemplaren erscheint, hatte Joachim Haas, der sich seit vielen Jahren mit der Person und dem Werk Paul Klees beschäftigt. Das Buch handelt von der verbürgten Begegnung Ernst Ludwig Kirchners mit Paul Klee Ende 1934 in Bern, als Kirchner Klee in dessen Übergangswohnung im Kollerweg 6 besuchte. Das Gespräch, das beide miteinander führten, vollzieht Joachim Haas in Anlehnung an bekannte Fakten und Briefe Kirchners, Paul und Lily Klees mit kreativem Humor als eine verbale Illusion nach, in der die beiden Künstler, Lily Klee und nicht zuletzt der Klee’sche Kater Bimbo als Akteure auftreten. Der bekannte Buchkünstler Felix Martin Furtwängler hat dazu Holzschnitte geschaffen, die die handelnden Personen und die zunehmend spannungsreiche Situation treffend wiedergeben. Im Zusammenwirken von Text und Holzschnitten manifestiert sich der subjektive Versuch, die einzigartige und kunsthistorisch bedeutsame Begegnung der beiden großen Maler fiktiv umzusetzen. Das Künstlerbuch „Kirchner bei Klee“ wird nicht zur Vernissage, sondern bereits am Sonntag, 21. Februar, im Rahmen einer Matinee ab 11 Uhr vorgestellt. Haas plant eine szenische Lesung mit den Hauptfiguren Paul und Lily Klee, Ernst Ludwig Kirchner und Kater Bimbo. Apropos Kater. Man weiß, dass beide Künstler Katzenliebhaber waren. Klee hatte einen weißen Angorakater, eben jenen Bimbo, Kirchners Kater hieß Schacky. Bimbo spielt schon in der Geschichte von Haas eine relativ große Rolle, in Furtwänglers Bildern wird er gar zum Hauptdarsteller. Und einen gewissen K. Schacky macht der Künstler zum Herausgeber. Ein schöner Scherz.
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