Harald Hegermann sieht im Hebräerbrief die Verkündigung eines eigenständigen Apostelschülers niedergelegt. Anknüpfend an urchristliche Tradition und in Abwehr anderer Heilsbotschaften seiner Zeit, entwirft der unbekannte Verfasser, wie Gottes Sprechen in endgeschichtlicher Stunde neu erfahrbar wird. Sein Entwurf entfaltet sich zu einer Theologie, die seelsorgliche Anrede an die Gemeinde sein will. Sie hat das Ziel, eine neue Gewißheit des Glaubens zu gewinnen, nicht aus eigener Kraft, sondern durch den priesterlichen Dienst Jesu Christi, aus dem der Glaube immer aufs neue gespeist werden wird. Die Aussage des Briefes wird im Kommentar in ruhiger, theologisch engagierter Einzelauslegung ermittelt und thematisch zu darstellenden Exkursen zusammengefaßt. Schon die Einleitung formuliert theologische Grundzüge, entwickelt aber auch die religionsgeschichtliche Fragestellung, etwa nach dem Verhältnis des Briefes zu Gnosis, und geht von der literarischen Gattung der Schrift aus, ihrem Charakter als Brief, ihrem inneren Aufbau, ihrer Verwendung vorgeprägten Materials. So ist es gelungen, diese tieflotende Schrift des Neuen Testaments in einer Weise darzubieten, die es leichter macht, sie in Predigt und Bibelarbeit der Gemeinde von heute auszulegen. - Einleitung, Aufruf zum Hören auf das Heilswort Gottes im Sohn 1,1 - 4,13, Das göttliche Gnadenwort in Jesus dem himmlischen Hohenpriester 4,14 - 10,31, Aufruf zur Bewährung des Glaubens im Anbruch des Weltendes 10,32 - 12,3, Brieflicher Schlußteil 13,1 - 25
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