Einen Tag vor Beginn des spanischen Bürgerkriegs überbringt Rómulo seiner Herrin, die gerade badet, ein dringendes Billett. Auf die Mahnung der Zofe: "Gnädige Frau, er ist ein Mann", antwortet die Herzogin nur: "Rómulo ein Mann?" und läßt den Gärtner vor. Der Anblick ihrer außergewöhnlichen Schönheit trifft ihn wie ein Blitz. Und über alle trennenden Schranken hinweg, in den Wirren des blutigen Bürgerkriegs, bleibt Rómulo, der auf der Seite der Republikaner kämpft, seiner Herrin, die sich nun im ehemals eigenen Palast versteckt halten muß, treu ergeben. Der Krieg vertauscht die Rollen: Diener werden zu Herren, Herren zu Verfolgten, ja Geächteten. Rómulo lernt, sich als Mensch und Mann neu zu begreifen. Inspiriert von der Lektüre eines Buches über den Mann und sein Wunschbild und die Frau als Königin des Weltalls, sieht er in der Herzogin das Idealbild des Weiblichen - seine Königin. Je schrecklicher die Ereignisse in dem bombardierten und verteidigten Madrid rings um den Palast werden, je mehr Brutalität die Außenwelt durchdringt, desto menschlicher, würdevoller wird, was sich zwischen der Herzogin und Rómulo ereignet. Im letzten Augenblick, kurz vor ihrem Tod, offenbart die Herzogin Rómulo ihre innere Umkehr. Gefangen und einsam, auf das nackte Dasein zurückgeworfen, begegnet sie ihm als Frau.
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