Wann kommt Mama? Ein Kind trotzt Wind und Wetter, die Nase rot vor Kälte. Die Straßenbahnen kommen und gehen, das Kind rührt sich nicht vom Fleck und wartet und wartet. Und siehe da - die Mama kommt! Der koreanische Illustrator Kim Dong-Seong hat eine Geschichte eines in Korea sehr beliebten Schriftstellers, Lee Tae-Jun, illustriert. In asiatischer Bildtradition und doch mit eigener Handschrift hat der zeitgenössische Illustrator klare und ausdruckstarke Bilder voller Poesie geschaffen. Eine kurze Geschichte vom langen Warten: Ein kleiner koreanischer Junge geht zur Straßenbahnhaltestelle, um dort auf seine Mama zu warten. Er steht und steht, die Nase purpurrot vor Kälte, aus keiner Bahn steigt die Mama aus, doch der Kleine bleibt stehen. Der Text des koreanischen Autors wurde 1938 erstmals veröffentlicht. Der Illustrator, Jahrgang 1970, beschwört in seinen Bildern das Alltagsleben jener Zeit mit vielen Details: Kleidung, Straßenbild, typische Arten, Lasten zu befördern u.a.m. Es sind Bilder voller Poesie, "unter Anwendung traditioneller koreanischer Technik gemalt" (Verlag), mit weichem Strich, in überwiegend matten Erdfarben. Und sie zeigen, wovon im Buch selber nichts gesagt wird (sondern nur auf dem Einband): dass Mama und Kind zusammenfinden. Die beiden zu entdecken, ist freilich eine richtige Suchaufgabe, so klein - zu klein für unser Empfinden - erscheinen sie im verschneiten Häusergewirr auf dem letzten Bild. Neben dem deutschen Text ist auch der koreanische mit seinen geheimnisvoll-schönen Schriftzeichen abgedruckt. Ein anrührendes Bilderbuch aus einer fremden Welt. . - Ein kleiner koreanischer Junge wartet in großer Kälte an der Straßenbahnhaltestelle auf seine Mama und rührt sich nicht vom Fleck. Wann sie wohl endlich kommt? Ab 3.
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