Beschreibung: "Der ehemalige Beſitzer dieſes Stam̄buchs war H. Mag. Johannes Lindstadius, war 1609. in Wittenberg, 1610. in Straßburg, 1611. in Nürnberg, gieng im Jahr 1612. wieder nach Wittenberg, wo er [gestr.: 16] bis 1614. blieb; 1615. war er wieder in Nürnberg, und hielt ſich in den Jahren 1615. und 1616 in Altdorf auf. Nach Pag. 222. war er im Jahr 1643. Schaffer in Nürnberg. Von Ulmern haben ſich hierin geſchrieben pag. 257. Mag. Joh. Veſenbeck, 293. Johann Wilhelm Mayer und Johann Ludwig Jacobi, 294. Chriſtoph Neidhart. pag. 295. M. Martinus Heinſius. Ein merkwürdiges Blatt iſt pag. 319. Sonſten iſt dieſes Lindſtadtiche Stam̄buch eine der ſeltſamſten Erſcheinungen. Die Blätter von S. 6-27, ſind, wie es vorne S. 6. ſteht, Exzerpte, die ſich vielleicht Lindſtädt ſelbſt, oder ein anderer, aus Chriſtoph Röſners (eines Pfarrers in Reychelbach im Nürnbergiſchen) ſich abſchrieb. Es gehört auch die Rückſeite des 324ten Blatts dazu, wie die Ähnlichkeit der Handſchrift ausweist. Das 1ſteBlatt iſt ein Gedicht von Petr. Materculus über den Zweck des Stam̄buches; das andere ein Diſtichon. Von Karl Philipp Lombardio iſt eine Anrede an das Buch, und heißt in deutſchen Hexametern ſo: || Gehe, Buch, und faſse die herrliche glänzende Namen von Män̄ern || die dein Beſitzer weit mehr ſchätzet, als Edelgeſtein. || Aber das begreife ich nicht, wie Lombard ſchreiben konnte: || tuo || Carlo Philippo Lombardo, || denn das tuo (dein) geht offenbar auf den Lombard, da es doch auf den Lindſtadt gehen ſollte. Doch vielleicht hat ſich der Lombard geirrt, und ſchreiben wollen: Suo Carolus Philippus Lombardus. Wenn eine Jahr Zahl dabey wäre, würde ſich eher etwas entſcheiden laſsen. - Oder gehörte das Buch vorher dem Lombard, der es ſich als ein Stam̄buch machen laſsen, der aber, nachdem er ſchon jenes Diſtichon hineingeſchrieben hatte, ſeinen Entſchluß änderte, das Buch dem Lindſtadt überließ, und dieſer Lombards, ſeines Freundes, Handſchrift, darinnen ließ; dieſes Diſtichon könnte dann dem Materculos zu ſeinem Gedichte Veranlaſsung gegeben haben. Je mehr Dunkelheit - je mehr Sehnen nach Licht, und jedem Schim̄er ſchleicht man nach" (Eintrag Christian Ulrich Wagner II., Bl. 28-29). - "Regiſter über ſäm̄tliche hierinn befindliche Nahmen" (Bl. 29-32). - Enthält 156 Eintragungen. - Auf den Blättern 6-27 Exzerpte aus dem Album des Christoph Rösner von 1653-1684, darunter Abschrift der Eintragungen von Andreas Unglenck (s.l. et a.), von Johann Konrad Feuerlin (s.l. 1684), Andreas Christian Eschenbach. Beiträger [u.a.]: Materculus, Petrus; Lombardius, Carolus Philippus; Gugel, Christoph Gottfried; Ungepaur, Erasmus; Schwenter, Daniel; Leyser, Polycarp; Weyhenmayer, Ulrich Eintragungsorte u.a.: Altdorf, Jena, Nürnberg, Straßburg, Wittenberg
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